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Der Buchdruck |
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Bei den ersten Druckwerken wurde nur der Schwarzdruck erstellt. Alle farbigen Komponenten des Textes, wie etwa prächtige Initialen, farbige Kolumnentitel oder gar umfangreiche Rankenverzierungen, aber auch Rubrikationen, folgten im Nachhinein von Hand. Die frühen Drucke sollten nicht unbedingt als "Druckwerke" erkennbar sein, ihr Aussehen folgte unmittelbar dem der Handschriften. Dafür machte sich Gutenberg sogar die Mühe, nicht nur je eine Gussmatrize von den 26 Buchstaben des Alphabets anzufertigen, wie es eigentlich nahe gelegen hätte. Er stellte vielmehr von jedem Buchstaben mehrere Versionen her, die jeweils im Detail ein wenig differierten und vor allem zahlreiche Buchstabenverbindungen, auch "Ligaturen" genannt. Insgesamt entwickelte er mehr als 290 unterschiedliche Typen seines Alphabets. Auf diese Weise kam der maschinelle Buchdruck im Erscheinungsbild der Handschrift näher.
Nach dem Druck schmückten Illuminatoren und Rubrikatoren die Seiten farbig aus. Dies geschah in der Regel nicht in der Druckoffizin, sondern wurde von Malerschulen jeweils im Auftrag der Käufer ausgeführt. Abschließend wurden die einzelnen Blätter in Lagen und diese zu vollständigen Bänden gebunden.
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