Der Erfinder des europäischen Buchdrucks mit beweglichen Lettern, Johannes Gutenberg, hat die Stadt Göttingen, soweit es der Forschung bekannt ist, niemals selbst betreten. Dagegen befinden sich heute sieben bedeutende Quellen zu Gutenberg in der niedersächsischen Universitätsstadt. Wahrscheinlich lagen zumindest drei davon im Jahr 1455 noch zusammen auf dem Tisch oder Pult einer Mainzer Werkstatt: Die Göttinger Gutenbergbibel in zwei Bänden und das Göttinger Musterbuch.
Wie kommt es, dass diese einzigartigen Kulturschätze heute in Göttingen aufbewahrt werden? Und wieso enthält ausgerechnet die Göttinger Sammlung auch noch weitere Bücher und Urkunden, die auf besonders eindrückliche Weise Aspekte aus Gutenbergs Leben und Wirken bezeugen?
Zu diesen und weiteren Überlegungen möchte die Kabinett-Ausstellung „Gutenberg in Göttingen“ anregen, die aus Anlass des 550. Todesjahrs von Johannes Gutenberg im Chor der Göttinger Paulinerkirche gezeigt wird.